Der flächendeckende Einsatz von Elektrofahrzeugen steckt noch in den Kinderschuhen.

Für Konsumenten sind die hohen Anschaffungskosten und die Reichweite eines Elektrofahrzeugs heute das Handicap Nummer eins. Aber insbesondere im Hinblick auf die Urbanisierung dieser Welt – bis hin zu Megacitys wie Tokyo, Mumbai, Sao Paolo und Shanghai – gehört die Zukunft der Elektromobilität.

Aus Konsumentensicht sprechen schon heute einige Punkte für E-Autos:

  • Strom wird weniger stark besteuert als Benzin oder Diesel – das „Betanken“ ist weitaus günstiger.
  • Elektromobilität ist emissionslos, also gut für das grüne Gewissen.
  • Sie bietet auch hohe Agilität, da bei einem E-Fahrzeug bereits ab Stillstand das maximale Drehmoment zur Verfügung steht und zugkraftunterbrechungsfrei beschleunigt werden kann.

Die Meinung der Konsumenten zum Thema Elektromobilität hat im Laufe der Zeit eine interessante Entwicklung vollzogen. Aus Konsumentensicht waren gemäß einer unserer Studien im Jahr 2006 die zukunftsfähigsten Antriebstechnologien noch der Hybridantrieb, die Brennstoffzelle, Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen und Erdgas. Der Elektromotor wurde dagegen kaum erwähnt. 2011 glauben bereits mehr als 50% der Konsumenten, dass in naher Zukunft alternative Antriebsmöglichkeiten die Mehrheit der neu gekauften Autos ausmachen. Auch hier gewinnt der Hybridantrieb, aber gefolgt vom Elektromotor. Erdgas und Brennstoffzelle spielen dagegen für die Konsumenten keine große Rolle mehr und Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen ist im Meinungsbild verschwunden.

"Die Meinung der Konsumenten zum Thema Elektromobilität hat im Laufe der Zeit eine interessante Entwicklung vollzogen."

Jetzt geht es an die Realisation des „zero emission“-Traums. Die Prognosen sehen bereits 2020 den Weltmarktanteil der E-Mobilität bei drei bis fünf Prozent.

Die Bundesregierung verfolgt die Absicht, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen. Hierzu wurde im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Mai 2011 eigens das Regierungsprogramm Elektromobilität beschlossen.

Unter anderem sieht dieses Programm die Förderung der Elektromobilität durch Anreize wie:

  • Aufstockung der Mittel für Forschung und Entwicklung um eine Milliarde Euro bis 2013,
  • Kfz-Steuerbefreiung für zehn Jahre für Fahrzeuge mit einem CO2 von unter 50g/km bei Anschaffung bis zum 31. Dezember 2015,
  • Anpassung der Dienstwagenbesteuerung mit dem Ziel, die derzeit bestehenden steuerlichen Wettbewerbsnachteile von Elektrofahrzeugen gegenüber konventionellen Fahrzeugen als Dienstwagen zu beseitigen,
  • Sonderparkflächen sowie die Lockerung von Zufahrtsverboten,
  • Mitbenutzungsmöglichkeiten von Busspuren,
  • Einführung einer Kennzeichnung von umweltfreundlichen Elektroautos im Rahmen der 40. Bundesimmissionsschutzverordnung („Blaue Plakette“).

(Quelle: BMU, www.bmub.bund.de/themen/luft-laerm-verkehr/verkehr/elektromobilitaet/nationale-plattform-elektromobilitaet/)

Elektrofahrzeuge werden sich erst dann wirklich durchsetzen, wenn das Preisniveau dem eines kraftstoffbetriebenen Fahrzeugs entspricht.

Die Technologien für Energiespeicher und Netzinfrastruktur sind in ihrer Basis entwickelt, aber es besteht noch wesentlicher Forschungs-, Optimierungs- und Vernetzungsbedarf, insbesondere bei der Entwicklung der Batteriespeichertechnologie.

Internationale Marktforschung und Elektromobilität:

Mitarbeiter des Spiegel Institut Mannheim arbeiten am Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Projekt „Gesteuertes Laden V2.0“ mit. Außerdem ist das Institut an weltweiten Feldversuchen zur Erforschung der Elektromobilität in Deutschland, Frankreich, UK, USA, China und Japan beteiligt.

Ausgewählte Studienbeispiele:

Das Erforschen der Einstellung der Konsumenten zum Thema Elektro-Mobilität und alternative Antriebsmöglichkeiten spielt im Spiegel Institut Mannheim seit einigen Jahren eine zunehmende Rolle. Eine Metaanalyse über die bereits durchgeführten Studien zeigt:

  • Anfang 2006 waren in den Köpfen der Konsumenten die alternativen Antriebsenergien noch nicht verankert, lediglich das Thema Hybridantrieb ist den Befragten ein Begriff.
  • Heute sind Konsumenten durch die immer größer werdende Berichterstattung in den Medien recht gut über alternative Antriebsmöglichkeiten und Technologien von Elektroautos informiert.
  • Konsumenten können sich mehrheitlich (75%) vorstellen ein Elektroauto zu kaufen.
  • Konsumenten bewerten die Nutzung von Elektroautos grundsätzlich positiv, insbesondere im Hinblick auf die größere Umweltfreundlichkeit gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor – für 74% der jungen Generation zwischen 25 und 29 Jahren ist die Umweltfreundlichkeit sogar das Hauptargument für Elektroautos.
  • Konsumenten sind kritisch bei der Nutzung von Elektrofahrzeugen im Hinblick auf die Reichweite und Ladedauer, sowie die Kosten des Fahrzeugs und der Batterien.
  • Konsumenten sind überwiegend nicht bereit für Elektroautos einen höheren Preis zu bezahlen als für ein vergleichbares Modell mit Verbrennungsmotor.
  • Konsumenten nehmen kleine Einschränkungen im Komfort zu Gunsten einer umweltfreundlichen Antriebstechnologie in Kauf, aber eine Bereitschaft für den Verzicht auf wesentliche Komfortaspekte besteht kaum.

Wir helfen:

Das Spiegel Institut Mannheim bietet mit seinen innovativen Forschungsmethoden und Tools vielfältige Möglichkeiten zur Forschung im Bereich E-Mobilität:

  • produktbegleitender Langzeit-Feldversuch von E-Fahrzeug-Flotten durch Foren und Online-Tagebuch mittels unseres Tools logInsight®
  • E-Fokusgruppen
  • Expertenbefragungen zum Thema E-Mobilität
  • bevölkerungsrepräsentative Befragungen zur Entwicklung der E-Mobilität
  • Lead-User-Workshops, beispielsweise zur Vertriebsgestaltung und zu Services im Rahmen der Netzinfrastruktur
  • Innovatoren-Workshops zur Ermittlung der Anforderungen, die an E-Fahrzeuge gestellt werden
  • Entwicklung von neuen Konzepten und Ideen mit Concept Lab
  • Konzepttests (Fahr- und Standclinics)